SOLAR / Wirtschaftlichkeit

Solaranlage: Ab welchem Strompreis sich die Anschaffung lohnt - Rätsel gelöst

Vor 2 Tagen | Dipl.-Ing. Herbert Höfler

Viele Hausbesitzer lassen derzeit kostengünstige, aber hocheffiziente Solaranlagen auf ihren Dächern anbringen. Der Grund für den Hype? Mit Beginn des Jahres 2023 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, das PV-Besitzern nicht nur bessere Steuer-Konditionen ermöglicht, sondern auch eine ordentlich gestiegene Einspeisevergütung.

Lohnt sich eine Solaranlage auf meinem Dach?

Die Strompreise schwanken enorm seit Ausbruch der Energiekrise in Europa, die Nachfrage nach Photovoltaik ist hoch. Nun fallen die Preise wieder, zudem greift die Strompreisbremse. Daher stellt sich die Frage: Ab welchem Strompreis lohnt sich die Investition in eine Solaranlage? Wir haben die Antworten auf die Wirtschaftlichkeitsfrage.

Stromkosten reduzieren und dabei noch etwas fürs Klima tun: Die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage (kurz: PV) auf dem Dach erfährt gerade einen regelrechten Boom. Das zeigen auch die Daten von Checkfox - der Online-Dienstleister hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung des Interesses an Erneuerbaren Energien zu beobachten. Auf ihren Portalen gehen monatlich bis zu 50.000 Anfragen ein.

Selbst mit der Deckelung des Strompreises auf 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs durch das Greifen der Strompreisbremse seit 1. März liegen die Kosten pro kWh höher als noch im Frühjahr 2022. Die höheren Stromabschläge belasten viele Haushalte. PV-Anlagen sind daher gefragter denn je. Auch der Nullsteuersatz, der seit Anfang des Jahres gilt, ist ein großer Anreiz - damit entfällt die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf PV-Anlagen sowie Einbau, Speicher und vieles weitere. Die Anschaffungskosten sinken also deutlich, zumal seit Monaten die Preise etwa für Solarmodule fallen. Doch Ersparnis hin oder her: Wie teuer müsste der Netzstrom sein, damit sich eine PV-Anlage auf dem Dach lohnt, was bleibt bei einem Strompreis von 25, 30, 40, 50, 60, 70 oder 80 Cent hängen? Wir lösen das Strompreis-Rätsel auf

Solaranlage ohne Stromspeicher: So viel Rendite ist damit drin

Wir haben verschiedene Beispielrechnungen für dich aufgestellt, die beleuchten, bei welchem Strompreis sich die Investition in eine Solaranlage am meisten rechnet. Einen kostenlosen Preisvergleich für Solar kannst du ganz einfach mit wenigen Klicks über unseren Solarcheck machen.

  • Unsere Beispielfamilie ist vierköpfig und hat einen jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh, die hohen Stromkosten belasten die Familienkasse.
  • ​Sie kauft eine PV-Anlage mit fünf Kilowattpeak (kWp). Diese kostet mit dem neuen Nullsteuersatz etwa 7.600 Euro.
  • ​Pro Jahr erzeugt die Anlage im Durchschnitt 5.000 kWh Solarstrom
  • Ohne Speicher nutzt die Familie etwa 30 Prozent ihres Solarstroms, also 1.500 kWh.
  • ​Die restlichen 3.500 kWh speist sie ein. Dafür erhält sie pro kWh 8,6 Cent, also insgesamt 301 Euro pro Jahr.
  • ​Die Stromgestehung, also die Kosten für die Umwandlung des Solarstroms in nutzbaren elektrischen Strom, kostet etwa 8 Cent pro kWh. Hierfür fallen also Jahr für Jahr 0,08 Euro*5.000 kWh = 400 Euro an.
  • ​Als Gewinn kann – neben der Einspeisevergütung – die Ersparnis im Verhältnis zum jeweiligen Netzstrompreis betrachtet werden. 
  • Hinweis: Ohne Speicher muss die Familie noch 2.500 kWh Strom zum jeweiligen Preis pro Kilowattstunde zukaufen, um ihren Gesamtbedarf von 4.000 kWh zu decken – ein weiterer Kostenfaktor.

Die Rechnung ist dabei auf 20 Jahre ausgelegt, da die EEG-Einspeisevergütung über diesen Zeitraum gezahlt wird. 

Um zu beantworten, ob sich die PV-Anlage unserer Beispielfamilie bei einem Strompreis von 45 Cent/kWh (Stand Juli 2023) lohnt, lautet die Rechnung also wie folgt:

- 400 Euro Stromgestehungskosten
+ 301 Euro Einspeisevergütung
+ (1.500 kWh*0,45 Euro Netzstromkosten/kWh) = 675 Euro Ersparnis beim Netzstrom
= 576 Euro Gewinn pro Jahr

Auf 20 Jahre gerechnet bedeutet das:

576 Euro Gewinn* 20 Jahre
= 11.520 Euro Gewinn

Mit diesen Parametern rentiert sich folglich die Anschaffung einer PV-Anlage – vor allem durch die Einsparung an teurem Netzstrom. Ziehst du von den 11.520 Euro Ertrag die Anschaffungskosten von 7.600 Euro ab, so bleibt nach 20 Jahren ein Gewinn von 3.920 Euro. Zu beachten ist allerdings, dass es sich um eine reine Beispielrechnung handelt, da der Strompreis deutlich steigen könnte und somit auch der Gewinn.

PV mit Speicher: Mehr Rentabilität trotz höherer Anschaffungskosten

Könnte sich eine Solaranlage auch dann rechnen, wenn die Familie zusätzlich einen Speicher einsetzt? Denn das erhöht die Anschaffungskosten deutlich: Ein Speicher mit 5 kWh kostet etwa 8.000 Euro. PV-Anlage und Speicher kosten also in der Anschaffung zusammen 15.600 Euro.

Mit Speicher kann die Familie nun allerdings rund 70 Prozent des selbst erzeugten Stroms von 5.000 kWh auch selbst nutzen. Das sind 3.500 kWh. Die restlichen 1.500 kWh speist sie ein. Wir legen der Rechnung wieder den Strompreis von 45 Cent/kWh (Stand August2023) zugrunde.

- 400 Euro Stromgestehungskosten
+ (1.500 kWh*0,086 Euro) = 129 Euro Einspeisevergütung
+ (3.500 kWh*0,45 Euro Netzstromkosten/kWh) = 1.575 Euro Ersparnis beim Netzstrom
= 1.304 EUR Gewinn pro Jahr

Auf 20 Jahre gerechnet bedeutet das:

1.304 Euro Gewinn pro Jahr * 20 Jahre
= 26.080 Euro Gewinn

Mit einem Speicher und bei einem Strompreis von 45 Cent/kWh lohnt sich in dieser Beispielrechnung die Anschaffung der Photovoltaikanlage sogar umso mehr, obwohl die Anschaffungskosten durch den Speicher deutlich steigen. Die Anlage amortisiert sich noch vor Ablauf der 20 Jahre. Abzüglich der Anschaffungskosten von 15.600 EUR bleibt nach 20 Jahren ein Gewinn von 10.480 Euro. Hinzu kommt der große Beitrag zum Klimaschutz, den die zwanzigjährige Nutzung von Solarstrom über diesen Zeitraum erbringt.

Rentabilität: Ab welchen Strompreis sich eine PV-Anlage lohnt

Entscheidend für die Ersparnis durch die Investition in eine eigene PV-Anlage ist aber immer der jeweilige Strompreis. Je höher dieser ist, desto größer ist auch das Einsparpotenzial. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Dimensionierung von PV-Anlage und Speicher. Betriebe mit freien Kapazitäten, die dich dabei unterstützen, findest du online mithilfe von Checkfox.

Die folgende Übersicht gibt dir einen Überblick, bei welchem Strompreis welche Rendite nach 20 Jahren entsteht und wann sich die Anschaffung einer Solaranlage lohnt – mit und ohne Speicher. Grundlage ist das bereits oben verwendete Rechenmodell mit Anschaffungskosten für die Photovoltaik ohne Speicher von 7.600 Euro und für die PV mit Speicher von 15.600 Euro. Wir haben es anhand unterschiedlicher Kosten pro kWh durchgerechnet - und das Strompreis-Rätsel gelöst:

Strompreis von 25 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 5.520 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 8.580 Euro

Strompreis von 30 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 7.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 15.580 Euro

Strompreis von 40 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 10.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 22.580 Euro

Strompreis von 50 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 13.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 29.580 Euro

Strompreis von 60 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 16.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 36.580 Euro

Strompreis von 70 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 19.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 43.580 Euro

Strompreis von 80 Cent pro kWh:
Rendite nach 20 Jahren - ohne Speicher: 22.020 Euro
Rendite nach 20 Jahren - mit Speicher: 50.580 Euro

Die überraschende Antwort: Selbst bei Strompreis von 25 Cent ist Solaranlage rentabel

Der Vergleich verschiedener Stromkosten zeigt: Mit einem Speicher und dem einhergehenden höheren Eigenverbrauch lohnt sich die PV-Anlage umso mehr, je teurer der Netzstrom wird. Bei Stromkosten ab 30 Cent amortisiert sich die Anlage mit Speicher nahezu nach 20 Jahren. Ohne Speicher amortisiert sich die PV-Anlage in diesem Beispiel ab einem Strompreis von etwa 40 Cent pro Kilowattstunde nach 20 Jahren. Und je höher der Strompreis wird, desto größer ist der Gewinn - und je schneller hast du die Investitionskosten wieder eingespielt. Überraschend ist: Selbst bei einem Strompreis von 25 Cent arbeitet die Solaranlage rentabel. Weil ohne Speicher der hohe Eigenverbrauch als Hebel wegfällt, ist der Gewinn geringer als mit Stromspeicher. 

WICHTIG:
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